Der erste Grundstein für ein europäisches World Café-Netzwerk ist gelegt

Nachdem am 3. Mai rund 750 Menschen aus Dresden und Europa über so unterschiedliche Fragen, die etwas bewegen, diskutiert haben, kann man schon davon sprechen, eine Entwicklung für ein World Café-Netzwerk in Europa mit Start in Deutschland in Bewegung gebracht zu haben.


Am zweiten und dritten Tag nahmen etwa 115 Teilnehmer an den Gesprächsrunden und Workshops teil. Beeindruckend war schon der Anfang der großen Café-Runde, als in allen „anwesenden“ Sprachen „Guten Morgen“ gesagt wurde. Angefangen von Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch über Finnisch, Norwegisch, Schwedisch, Ungarisch, Tschechisch bis hin zu Indisch und Chinesisch und weitaus mehreren Sprachen waren sehr viele Nationalitäten vertreten. Dies allein zeigt meines Erachtens ein großes Bedürfnis nach Austausch über wichtige Fragen, die die Zukunft von Europa betreffen.


So unterschiedlich die Menschen waren, so unterschiedlich verliefen auch die einzelnen Gesprächsrunden, die meistens etwa 15 bis 20 Minuten andauerten. Manchmal kam man sehr schnell ins Gespräch, manchmal dauerte es etwas Zeit, bis man seine Meinung – in englischer Sprache - zum Thema in Worte fassen konnte. Dass „Sprache“ dabei ein sehr wichtiges Thema ist, habe ich in unterschiedlichen Gesprächsrunden mit mehreren Teilnehmern festgestellt. Mehrsprachig aufgewachsene Menschen berichteten von unterschiedlichen Körperhaltungen bzw. Stimmlagen, die sie in den einzelnen Sprachen annehmen. Dass wir als deutschsprachige so teilweise nicht alles „rüberbringen“ konnten, weil uns hier und da das richtige Wort fehlte, lag auf der Hand. Doch da gab es noch so eine andere Dimension, „The magic in the middle“ – die das vielleicht ungesagte trotz allem vermittelte.


Für mich war die Diskussion zum Thema „Einladung zur Innovation“ das eine und das „Drumherum“, wie z. B. die Kaffeepausen zwischen den Gesprächsrunden das andere. Dort wurden manchmal neue Gespräche geführt oder die Themen aus den Café-Dialogen fortgeführt. Um die einzelnen Gesprächs-Sequenzen aufzulockern, fanden zwischendurch ab und zu kleinere Meditationsrunden statt. Auch ein Meditations-Raum wurde extra eingerichtet, um zwischen den vielen unterschiedlichen Gesprächen eine Möglichkeit für die Teilnehmer zu bieten, etwas zur Ruhe zu kommen. Ich selbst habe mir dazu keine Zeit genommen - die Gespräche mit den Menschen, die den teilweise sehr weiten Weg nach Dresden aufgenommen hatten, waren einfach zu spannend.