Das erfundene Ich

Gerade ist mir eine Rezension des Buches "Wie wir uns selbst erfinden" von Werner Siefer und Christian Weber in die Hände gefallen.


In dem Buch wird wohl auch von biologischer Seite her belegt, dass es kein zentrales Wahrnehmungsorgan gibt, das auf ein Ich schließen ließe, sondern dass unser Gehirn dezentral organisiert sei, d.h. wir konstruieren uns selbst.


– ich möchte gerade noch einen Schreibfehler zum Besten geben, der mir gerade unterlief und mir außerordentlich gut gefällt: Ich schrieb statt "konstruieren" "kunstruieren" – befassen wir uns also mit Kunstruktivismus!-


Epistemologisch wird diese Betrachtung interessant: Der Beobachter, der sich durch seinen Beobachtungsvorgang die Welt oder was er dafür hält konstruiert, konstruiert sich auch selbst – wo ist dann der, der dies alles betreibt. Gibt es dann noch ein Bewusstsein hinter dem Bewusstsein, das den Beobachter darstellt?


Hätte das Konsequenzen für unseren Alltag, wenn wir realisieren, dass wir als selbst entworfene Ichs in der Welt agieren und trotzdem Verantwortung haben? Ist Verrücktsein dann nicht genauso normal wie normal? Auch heute interessieren mich Ihre/Eure Meinungen dazu!