Das Elend des Nationalstaats

Es wird ja seit ein paar Jahren, speziell seit die syrischen Flüchtlinge bei uns gelandet sind, immer wieder die Rückkehr und Besinnung auf den Nationalstaat proklamiert. Auch einigermaßen intelligente und ernst zu nehmende Leute tun das und nicht nur Schwachköpfe auf der rechten Seite des politischen Spektrums. Ich selbst denke - und habe das hier auch schon geschrieben - dass dies ein epistemologischer Irrtum ist. Die Probleme der Welt lassen sich nicht mehr auf nationaler Ebene lösen und die Abschottung gegenüber Fremden funktioniert auch nicht, wenn man Mauern baut. Ich persönlich denke, dass z.B. in Europa eine doppelte Bewegung nötig ist: Auf der einen Seite die Stärkung der Regionen, wo näher an der Basis der Bevölkerung auf deren Interessen und aktuellen Lebensbedingungen eingegangen werden kann und die Bevölkerung auch in die Entscheidungsprozesse mehr und in Bezug auf konkrete Fragestellungen einbezogen werden kann, und auf der anderen Seite die Stärkung der europäischen Zentrale, wo all das organisiert werden kann, was die Kapazitäten der Regionen überschreitet (Außengrenze, Verteidigung usw.).


Zum Ende des Nationalstaats hier auch einen interessanten Artikel aus dem Guardian:


Quelle: The demise of the nation state | News | The Guardian