Coltan

Gestern Abend gab es in der ARD einen Tatort, in dem unter anderem erwähnt wurde, dass in Zentralafrika Kriege am Laufen gehalten werden, um die dortigen Coltan-Vorräte ausbeuten zu können. Es ist ein Rohstoff, der sich - wie ich jetzt weiss - in jedem Handy befindet.


Für denjenigen, der - wie ich bis gestern - noch nie etwas von Coltan gehört hat, hier ein Wiki-Text zum Thema:


Die hohen Gewinne und die mangelnde staatliche Überwachung während des Bürgerkrieges in der Demokratischen Republik Kongo führten zu völlig planlosen Bergbauaktivitäten. Gravierende Umweltschäden waren die Folge. Unter anderem wurden größere Flächen des schon stark reduzierten Lebensraumes der Gorillas zerstört. [2] Die Arbeitsbedingungen, inklusive Kinderarbeit, sind gleichfalls sehr inhuman.[3]


Gleichzeitig ermöglichen die Einnahmen aus dem Bergbau und mangelhaft kontrollierte Embargos den lokalen Milizführern – vor allem Rebellen des Rassemblement Congolais pour la Démocratie (RCD, „Kongolesische Vereinigung für Demokratie“) – die Bezahlung von Soldaten, den Kauf von Waffen und die Fortsetzung des Bürgerkrieges. Als Geschäftsführer setzte die RCD eine in der ganzen Region berüchtigte Frau ein: Aziza Gulamali Kulsum, die schon seit Jahren einen Großteil des Handels mit dem begehrten Erz dominiert. Sie war jahrelang die Hauptgeldgeberin der Hutu-Rebellen in Burundi, die inzwischen vom benachbarten Kongo aus operieren. Einem kongolesischen Forschungsinstitut (Pole Institut - Institut Interculturel dans la Région des Grands Lacs) zufolge ist Gulamali eines der zentralen Glieder eines Netzes aus Waffenhändlern in der Region, wo sie ein gigantisches Schmugglernetzwerk aufgebaut hat.


Rund die Hälfte des weltweiten Coltans wird von H. C. Starck, bis 2006 eine 100%ige Tochterfirma der Bayer AG, aufgekauft und verarbeitet. [4]