Clint Eastwood

Man mag über den Film "Hereafter" denken, was man will: ein besinnlicher Film über das Leben der Toten oder esoterischer Quatsch. Und ich will mich hier gar nicht positionieren, außer, dass ich diesen Film gern gesehen habe, er gut inszeniert war, eine verwickelte, aber gut nachvollziehbare Story hatte, und ein Thema prominent behandelte, das sonst eher zu kurz kommt: Medien - nicht das Fernsehen etc., sondern Personen, die den Kontakt und die Kommunikation zu Verstorbenen herstellen (können/wollen/sollen/müssen).


Worum es mir hier geht, ist der Regisseur: Clint Eastwood. Mir scheint er ein leuchtendes Beispiel, wie man sich auch als alter Mann noch weiter entwickeln kann. Denn aus dem Helden der Italo-Western (die mir oft besser gefallen haben als die US-Western) ist ein Regisseur geworden, der eigensinnig Filme zu Themen macht, die ihm offenbar ein Anliegen sind (beim Leben nach dem Tod sicher in diesem Fall altersbedingt).


Ob das "Million Dollar Baby" oder "Mystic River" ist, Eastwood hat ein Gespür für gute Stories und Bilder, deren Aussage weit über das unmittelbar (mit-)erlebbare Geschehen hinaus weist. Ein Rentner, der sich nicht damit begnügt, sein wahrscheinlich nicht unbeträchtliches Vermögen zu verzehren, sondern der - still, unaufdringlich, aber beharrlich - im Spiel bleibt. In der Hinsicht vergleichbar mir Woody Allen, wenn seine Filme auch ganz anders sind...