Cleverer

Die deutsche Nationalmannschaft hat gegen die italienische verloren. Die Italiener waren einfach erheblich cleverer. Das sollte man ihnen nicht vorwerfen. Wenn man aus 13 Ecken kein Tor macht, und aus drei Chancen zwei Tore, so ist das ein Unterschied an Cleverness bzw. Chancennutzung, der beeindrucken muss.


Die tumben Teutschen haben hart gearbeitet, die leichtlebigen Italiener haben nur kurz mal zugelangt (oder, noch besser, wie heute gehört: "Die haben einfach ihren Neger vorgeschickt..."), und die Sache war erledigt.


Kein Wunder, dass die Deutschen so viel Angst vor der EU haben. Die Phantasie ist, dass die Miteuropäer aus dem Süden, die ja sowieso schon den Vorteil des besseren Wetters, der schöneren Landschaft (Mittelmeer) und des besseren Essens haben, es sich bei Rotwein und Pasta gut gehen lassen, während die fleissigen Deutschen arbeiten und arbeiten, um am Schluß dann auch noch die Rechnung für die fremde Pasta und den Vino zu bezahlen.


Aber wahrscheinlich ist es ja tatsächlich ein gutes Korrektiv für das deutsche Wesen, sich ein wenig mehr an einem südländischen Lebensstil zu orientieren und statt irgendwelchen hehren Prinzipien zu folgen, sich pragmatisch durchzuwursteln (obwohl: Wenn man vor Ort ist, dann merkt man, dass z.B. in Berlin das Alltagsleben des Durchschnittsdeutschen viel südländisch entspannter ist als das des Bewohners von Neapel oder Palermo; das gibt Hoffnung, dass wir irgendwann nicht nur im Pasta- und Rotweinverbrauch die Italiener schlagen, sondern auch auf dem Fußballfeld).