CEO to go

Nachdem ich meine letzte Kehrwoche auch mit dem Thema "Skifahren" begonnen habe, sollte ich die Tradition fortsetzen: Gestern hat der liebe Benny Raich den Slalom gewonnen - "O ist das schön, o ist das schön!"


Soviel zum österreichischen Sport. Ansonsten finde ich ja gerade den deutschen Wirtschaftssport sehr spannend: CEOs rausschießen. Also das finde ich schon bemerkenswert, dass innerhalb einer Woche zwei Vorstandsvorsitzende deutscher DAX 30 Unternehmen den Hut nehmen (müssen).


Da wäre mal die Deutsche Telekom, die anscheinend trotz massiven Personalabbaus (wird ja oftmals als erster Grund der Nichtwirtschaftlichkeit genannt) von bis jetzt über 30.000 Mitarbeitern (sind, glaube ich, nochmals soviele Stellenkürzungen geplant) ihren Börsenwert stagnierend (a la longe) in den Keller gefahren hat (im Vergleich zur DAX-Entwicklung). D.h. das alte und oftmals bewerte klassische Human Cost-killing der Sanierer (Sanierungsberater) - zu allererst Personal rausschmeißen - , funktioniert also auch nicht mehr. Steckt anscheinend doch mehr hinter den organisationalen Wirren einer effektiven Marktpositionierung?


Zweiter Fall Volkswagen: Da soll noch einmal einer was gegen Heuschrecken sagen, wenn der größte Automobilhersteller Europas weniger mit Hedge Fonds zu kämpfen hat, als mit familiären Banden (finde ich grad eine witzige Doppeldeutigkeit des Wortes: mafiöse Vereinigungen oder Familienzusammengehörigkeit; außer ich hab´s falsch geschrieben). Der Einfluss eines visionierenden Familienunternehmers wie Piech ist schon bemerkenswert. Man kann da viel lästern: kann nicht abtreten, hat zuviel Einfluss als Aufsichtsrat, ist ein leidenschaftlicher Autotechnokrat etc. Aber die Tatsache, dass ihm der Konzern am Herzen liegt und eine langfristige Weiterentwicklung des Unternehmens wünscht, kann man ihm nicht abstreiten. Man hat ja auch gesehen, dass er Wiedeking bei Porsche nicht viel dreingepfuscht hat und der hat nun immerhin den profitablesten Autobauer der Welt konstruiert. Mal sehen, was aus VW noch wird.


herzlichst

Nino Tomaschek