Carlos

Der Film über den (in den 70/80ern) prominenten Terroristen Carlos, der zur Zeit läuft, ist aufschlussreich. Es handelt sich zwar sicher um keinen Dokumentarfilm, und die Frage offen bleibt, ob die dort gezeichneten Persönlichkeiten wirklich die dargestellten narzißtische Meisen hatten. Die Wahrscheinlichkeit scheint mir aber groß, dass dieses Bild zumindest tendenziell stimmig ist.


Carlos ein selbstverliebter Geck, der um Aufmerksamkeit buhlt, seine Machtgelüste auslebt und von der Welt - repräsentiert vor allem von "seinen" Frauen - Unterwerfung fordert. Politische Inhalte nur Vorwand für grandiose Selbstinszenierungen.


Es mag ja sein, dass dies ein generelles Merkmal von Revolutionären ist: Kinder, die mit Pistolen spielen und keine Erwachsenen weit und breit, die ihnen eine Hühnersuppe kochen, um sie ruhig zu stellen.


Das würde auf jeden Fall erklären, warum Revolutionen meist scheitern.


Wenn der Film stimmt, dann ist der Terror, wie er von Carlos und seinen Gespielen verbreitet wird, nichts als Kitsch. Dass Kitsch eine Form des Terrors ist, war ja vorher schon bekannt.