Brain-Jazz

Samstag: letzter Fastentag.


Das Schreiben dient mir in dieser Zeit gleich einer Reflexion: heute über die Art, wie ich denke und spreche, welche Art des Sprechens ich „gewohnheitsgemäß“ verwende:


Wenn ich die Welt gestalte mit meinem Denken, wenn ich sie mit meiner Art der Sprache gestalte, so lohnt es sich diese „Art“ (engl. KUNST) immer wieder neu unter die Lupe zu nehmen.


Wenn an der Idee etwas dran sein sollte, dass sich Wasser informieren lässt ( siehe Literatur Masaro Emoto) (schaue den Film an: What´s the bleep), wie informiere ich meine 80 % Körper- und Gehirnflüssigkeit?


So wie ich Francisco Varela verstehe, beschreibt er die Wahrnehmung z. B. von einer Farbe mit dem Bild eines „Tanzes“ zwischen dem ´Außen´ und dem Selbstsystem des Gehirns. Es „ist“ eine Kommunikation zwischen beiden und die Schöpfung daraus ist die Wahrnehmung der bestimmten Farbe. Und es scheint das alte Bild des Computers als das Gehirn, das Informationen aufnimmt, für ihn nicht zu stimmen. Krebs scheint nicht zu kommunizieren; die Krebszelle vernichtet dann das von ihr besetzte System. Wenn ich diese Ideen weiter denke, dann ist Kommunikation, der Tanz zwischen den Systemen das eigentlich Schöpferische, das Erschaffene, sprich Wachstum. Diesen „Brain-Jazz“ kann ich dann also auch mit Tieren und Pflanzen eingehen…Der Preis: ich bin dann ver-rückt und der Gewinn: ich mache andere, neue Erfahrungen.


Das ist für mich visionäre Wissenschaft, die Freude an Geheimnissen. Das ist meine Vision im Zusammenleben mit Menschen, in meiner Arbeit und so weit wie es mir gelingt im Zusammenleben mit meiner Frau Tanja. Meine Frau ist dann wie v. Foerster sagt „eine Zeugin“; wir zwei sind dann zwei Zeugen, die die gleiche „Wirklichkeit“ in diesem Moment beschreiben - leben. Natürlich ist das auch wieder eine Täuschung, doch auch die Täuschung gehört mit dazu. Sie hat vielleicht in der Beziehung den immer wieder stabilisierenden Sinn.


Kennen Sie den Film des koreanischen Kochs, der allein seine 3 Töchter groß ziehen muss? Der Film beginnt, indem der Zuschauer Zeuge der verschiedenen Handgriffe des Kochs wird: das Schneiden des Gemüses, das Zerkleinern des Fleisches und das Kneten des Teigs. Alles geschieht wie in einem Kunstwerk der Bewegungen, als gäbe es keine überflüssige Bewegung. Für mich ist das die Art der Achtsamkeit, wie er sein Handwerk versteht. Er ist ganz I N der Sache, so wie im Tanz; sobald ich nachdenke, welcher Schritt kommt, bin ich aus dem Takt.


Wenn ich mir eine Eigenschaft wünsche, die mir Wachstum ermöglicht, dann ist es die: Meister darin zu werden, Erkenntnisse zu sammeln, Erfahrungen zu Ideen werden lassen und darin schöpferisch zu sein.


So gehe ich heute in den Tag. Vor mir steht ein Seminar mit Eltern, die ihre Lösungen in der Aufstellungsarbeit finden wollen. Und ich bin mir sicher, es werden vielfälltig mehr Lösungenen möglich sein, als ich ahne.