Blog

Nach einer Woche Erfahrung mit dem Weblog muss ich sagen, dass dies eine Form der Publikation ist, die einen gewissen Charme hat.


An erster Stelle steht hier das Prinzip der Sofortbefriedigung des Autors – unzensiert, unlektoriert – und im schlimmsten Fall ungelesen. Das eröffnet einen gewissen Freiraum. Aber das ist weder alles, noch ohne Risiko.


Da man immer nur kleine Schnipsel von sich gibt, kann eigentlich kein Leser einen roten Faden erwarten oder eine Klammer, die diese Mosaiksteine miteinander verbindet: keine durchgängige Argumentation, keine Dramaturgie. Es sind freie Assoziationen, so anarchisch wie das Leben. Tagtraumarbeit. Kleine, in sich mehr oder weniger konsistente Sinn-Inseln, unverbunden nebeneinander. Bestenfalls aufgrund von Ähnlichkeit, Gleichzeitigkeit, Verschiebung oder Verdichtung, ja, manchmal sogar logischer Erwägungen, miteinander verbunden. Frei und wild.


Ob ich es als Vor- oder Nachteil erlebt habe, dass ich meinen Alltag in der vergangenen Woche immer wieder darauf hin beobachtet habe, (nicht vollständig natürlich: ist ja nicht zu schaffen), weiß ich noch nicht.


Auf jeden Fall verändert es diesen Alltag. Auch in der Hinsicht, weiß ich noch nicht, wie ich das finden soll...