Berlusconi

In den letzten Wochen werden die Auftritte Silvio Berlusconis immer hektischer, aufgeregter, unflätiger. Er kann es offenbar nicht glauben, dass Italien sich tatsächlich erdreistet, ihn seines Amtes zu entheben und zu verdammen, Klos zu putzen (zumindest sagt er, das sei es, was er mehr fürchtet als das Gefängnis - wäre einer psychoanalytischen Betrachtung wert).


Er fordert ultimativ seine ungebetene, spontane Begnadigung vom Staatspräsidenten, aber er würde (um seiner Würde willen) nie ein Gnadengesuch stellen...


Er scheint langsam in Panik zu geraten (was - ich gestehe - mir eine gewisse Freude macht). Bislang konnte er sich Senatoren und Wahlen kaufen, Gesetze so ändern lassen, dass er davon profitierte usw. - jetzt scheint Schluss zu sein. Gut für Italien. Am Mittwoch wird er aller Wahrscheinlichkeit nach seines Amtes enthoben...


Vielleicht.


Se non vedo, non credo.


Italien ist in den letzten 20 Jahren - seit Berlusconi in die Politik gegangen ist - ziemlich verwahrlost. Da sieht man wieder einmal, was Führungspersonen als "Entscheidungsprämissen" für die ihnen Untergebenen bewirken können. Ein Jammer. Höchste Zeit, dass dieser Mensch jetzt mal ein wenig zivilisiert wird. Sozialdienst, d.h. anderen Leuten die Scheiße wegräumen, hat durchaus erzieherische Wirkungen (weiss ich aus eigener Erfahrung, wenn ich auch nie von einem Gericht dazu verurteilt wurde).