Belusconi

Bei den Regionalwahlen in einem großen Teil Italiens hat die Koalition Berlusconis weit besser abgeschnitten als vorhergesagt. In Kampanien (Neapel und Umgebung), Piemont (Mailand), Latium (Rom) und Veneto (Venedig) hat die sogenannte Mitte-rechts-Koalition gewonnen. Das sind die Gegenden mit der höchsten Bevölkerungsdichte.


Als Nicht-Italiener ist die Faszination für Berlusconi kaum verständlich. Aber wahrscheinlich kann man es (auch) damit erklären, dass in der Politik generell Programme nicht so viel zählen wie Personen. Und B. erfüllt offenbar die Vorstellungen der Italiener(innen), wie ein richtiger Mann zu sein hat. Reich, clever, potent - das sind zumindest die Attribute, die B. sich gern zuschreiben läßt. Einer, der zupacken kann, sich nicht durch intellektuelle Bedenkenträger und kleinkarierte Richter von seinem Weg (bei dem schon mal abgekürzt wird) abbringen läßt.


Dass sich dadurch die Lage der meisten Leute nicht verbessert, wird ihm nicht übel angerechnet , sondern dem Schicksal. Dabei müsste es ihm angekreidet werden, denn Italien ist ökonomisch seit Einzug des Berlusconismus ziemlich an die Wand gefahren.


Aber, wenn solch ein potenter Regierungschef es nicht richten kann, wer sollte es denn dann können?