Bekloppt (Daimler)

In meiner beliebten Reihe "Bekloppt" möchte ich heute über die Praxis vieler Großunternehmen (Daimler ist hier nur ein Beispiel) berichten, inhaltlich wichtige Entscheidungen von Leuen treffen zu lassen, die von den Inhalten absolut keine Ahnung haben.


Beispiel sind Beratungsleistungen. (Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich selbst war bislang noch nie Opfer der im Folgenden thematisierten Praxis, habe aber von etlichen, geschätzten Kollegen davon gehört.)


Da gibt es z.B. einen Beratungsbedarf in Abteilung oder Bereich xy. Es wird eine Ausschreibung gemacht, potentielle Anbieter werden eingeladen, ein Angebot zu machen. Sie tun das auch, und es kommt nach einem Schönheitswettbewerb zu einer Vorauswahl von, sagen wir, drei potentiellen Firmen. Nun geben diejenigen, die mit diesen Beratern später arbeiten sollen, die Verantwortung an den Einkauf ab.


Und nun kommen Leute, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, ins Spiel und versuchen die Preise zu drücken, den einen gegen den anderen auszuspielen usw. Am Schluß wird selbstverständlich der Billigste genommen, der nicht immer bzw. selten der Kompetenteste ist usw.


Das heißt oft: rausgeworfenes Geld.


Bekloppt.


Verfahrensweisen, die für austauschbare Produkte sinnvoll sein mögen, auf Dienstleistungen anzuwenden, in denen nicht-austauschbare Personen agieren, ist mal wieder die Art von Blödheit, wie man sie meist nur in Großkonzernen findet.