Bekloppt

Dass ich mit einigen Programmpunkten unserer neuen Bundesregierung meine Schwierigkeiten habe, habe ich ja schon gestern signalisiert. Einer der Punkte, die mir einer besonderen Erwähnung wert scheinen, ist das geplante Betreuungsgeld für Kinder, die zu Hause bleiben, statt in die KiTa zu gehen.


Hier wird Kindern eine frühe Förderung ausserhalb der eigenen Familie verweigert. Würde das Geld in die Vorschulerziehung gesteckt, hätten auch Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen langfristig eine Chance, sich autonom ihren Lebensweg zu suchen. Würde das Geld in kostenfreie Kindergärten etc. gesteckt, würde in Zukunft investiert.


Wie der Bürgermeister von Neukölln so schön formuliert: Hier wird in Eltern investiert, statt in Kinder. Das Geld wird zum Teil des Familieneinkommens, das gegebenenfalls auch versoffen werden kann, und wenn die Oma aus Anatolien kommt, um das Kind zu betreuen, so lernt es bei ihr eben auch nicht Deutsch - was unabdingbar ist, um sich zu integrieren (nicht wörtlich, aber sinngemäß zitiert).


Mir scheint, dass diese Regierung eher von Ideologie als von gesundem Menschenverstand geleitet wird - zumindest in ihrer Programmatik. Bleibt nur zu hoffen, dass die Praxis dann anders aussieht.