Bahnchef

Es gibt einen neuen Bahnchef. Mein Liebling, Harmut Mehdorn ist nicht mehr ... (Bahnchef). Jetzt ist es Herr Grube. Er war mal Assistent von Herrn Mehdorn und ist in seinen Vertrag 1:1 eingetreten (sagt er).


Zu seinen ersten Maßnahmen gehörte das "Aufräumen" im Vorstand, d.h. er bzw. die Bahn hat sich von einigen engen Mitarbeitern Mehdorns getrennt. Das ist eher üblich: Ein neuer Chef trennt sich von den Vertrauten seines Vorgängers (manchmal, um seine eigenen Vertrauten mitbringen oder nachholen zu können). Das scheint mir auch legitim, schließlich braucht man in solch einem Job Menschen um sich herum, zu denen man Vertrauen hat. Man kann nicht in schlechten Zeiten anfangen, zu viel Aufmerksamkeit auf die Beziehungsebene innerhalb eines Führungsteams zu verschwenden, wenn es gilt, sich hart über Sachfragen auseinanderzusetzen.


Grube hat vor allem diejenigen entsorgt, die offensichtlich in die legal fragwürdigen Aktivitäten der Bespitzelung von Mitarbeitern verwickelt waren. Das ist erst mal gut. Pluspunkt für Grube, obwohl: Hatte er eine andere Wahl?


Jetzt hat er sich in einem Zeitungsinterview darüber beschwert, dass Flugbenzin von der Steuer befreit ist, während die Bahn als weit umweltfreundlicheres Verkehrsmittel MwSt. auf ihre Energielieferungen zahlen muss. Da hat er recht. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch politisch nicht sehr sinnvoll, wenn es darum gehen soll, die Klimakatastrophe zu verhindern. Pluspunkt für ihn, obwohl: Es reichen ja auch schlichte Wettbewerbsgründe für sein Plädoyer, und wahrscheinlich will er ja auch nur von der Steuer befreit werden. Aber, wer weiß?


Außerdem - und das scheint mir bedenklich - hat er angekündigt, dass er den Börsengang der Bahn wieder auf die Tagesordnung setzen wird, sobald sich die wirtschaftliche Gesamtlage wieder verbessert.


Na, da wollen wir doch mal sehen, was das heißt, dass er den Vertrag von Mehdorn 1: 1 übernommen hat. Vielleicht muss ich ihn ja ebenfalls als meinen Lieblingsmanager übernehmen...