Außenseiter  (Migranten?)

Was ich großartig finde, ist experimentelle Sozialforschung. Gruppendynamische Laboratorien gehören für mich seit Jahren dazu. Dabei sind die etablierten Settings der systemischen T-Gruppe für mich nicht mehr wegzudenken aus einer jeden Qualifizierung von Psychotherapeuten, Beratern, Lehrern oder Führungskräften. Bei der systemischen Gruppendynamik legt der Trainer den Fokus der Aufmerksamkeit auf die selbstorganisierte Entwicklung der Strukturen und Spielregeln der Gruppe, nicht so sehr auf die Psychodynamik der Mitglieder (die natürlich trotzdem jede Menge an Selbsterfahrung gewinnen können über ihre Wirkung oder Wirkungslosigkeit in der Kommunikation in Mehr-Personen-Systemen).  Doch in einem solchen Setting ist der Erfahrungsraum begrenzt auf Kleingruppen (was heute, wo alle Leute von agilen Methoden sprechen,  wichtig genug und m.E. unverzichtbar ist).


Aber richtig spannend wird es für mich, wenn größere Settings gewählt werden, die über das Kleingruppenformat hinaus gehen. Beim Aufräumen meiner Wühlkiste mit Souvenirs aus lange vergangenen Zeit, habe ich einen Artikel ausgegraben über ein Experiment, dass mein Kollege Alfred Pritz und ich in den 80er Jahren in Alpbach durchgeführt haben. Es hat, wie ich denke, eine neue Aktualität gewonnen, da die Frage, wie die Integration von Fremden in soziale Systeme sich vollzieht, heute wahrscheinlich mehr als damals an Relevanz gewonnen hat.


Angehängt der Artikel über unser Experiment, bei dem wir im Rahmen einer einwöchigen Veranstaltung mit ca.150 Teilnehmern ein Training "Außenseiterstrategien" angeboten haben.


Als Trainer haben wir dabei auch ziemlich viel gelernt (so hat Alfred Pritz nicht nur massgebend an der politischen Durchsetzung des Psychotherapiegesetzes in Österreich mitgewirkt, sondern auch noch einen europäischen und eine Weltverband für Psychotherapie gegründet, sowie die private Sigmund-Freud-Universität in Wien und allen möglichen anderen Winkeln der Welt...).