Attentat in Bombay

Auf CNN (Fareed Zakaria: GPS - eine generell sehr sehenswerte Sendung, sonntags mittags) war zu hören, wie einer der Attentäter und Geiselnehmer in Bombay - der aus dem jüdischen Gemeindezentrum - mit seinem Controler in Pakistan telefonierte. Von dort bekam er Anweisungen, die Geiseln zu erschiessen ("Lass sie niederknien und schieße ihnen dann von hinten in den Kopf!"), Ermahnungen, sich vor Querschlägern zu hüten, und schließlich, sich selbst ein Ende zu machen. Das alles im nüchternen und ruhigen und keinen Widerspruch erwartenden Ton eines Fluglotsen.


Die Antwort des Geiselnehmers war immer wieder: "God willing".


Er solle das Telefon an lassen und die Anweisung erfüllen.


Man hört einen Knall.


Rückfrage: "Ich habe nur einen Schuss gehört!"


Antwort: "Er hat für beide gereicht" (sinngemäß).


Der einzig Überlebende Attentäter erzählte, er sei von seinem Vater an die Auftraggeber verkauft worden. Die Familie habe so genug Geld erhalten, um die Hochzeiten der beiden Schwestern bezahlen zu können.


Um das klar zu sagen: Der Controler sass in Pakistan, weit weg. Und obwohl er keine direkten Sanktions- oder Zwangsmassnahmen ausüben konnte, wurden seine Anweisungen befolgt...


Wie sind die jungen Leute (fast noch Kinder), die sich zu solchen Aktionen schicken lassen, aufgewachsen?


Merkwürdig.