Atomstreit

Spiegel Online meldet heute, dass der Streit um das Atomprogramm des Irans zwischen dem Iran und dem Westen schärfer würde. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig sich eigentlich geändert hat in den vergangenen Jahrzehnten, Jahrhunderten und vielleicht gar Jahrtausenden menschlicher (Kriegs-)Geschichte. Offensichtlich müssen Konflikte immer wieder eskalieren und am Ende kommt es zu Resultaten, die niemand gewollt haben konnte, bloss weil es dann um Gesichtsverlust oder um was auch immer geht. Ich frage mich: Gibt es eigentlich systemische Friedensforschung? Spontan fallen mir zwar diverse Friedensforscher ein, aber ob die sich auch als systemisch verstehen würden – keine Ahnung.


Wissenschaftliche faszinierend (also immer auch dann, wenn man die Moral weglässt!) dürfte jedenfalls die Mechanik derartiger Konflikte sein: positive Rückkoppelungsphänomene, die man auch in jedem Pausenhof und in jedem Beziehungsstreit beobachten kann. Sind wir anthropologisch tatsächlich derart arm, dass so basale Strategien wie "Beruhigen" oder "Streithähne trennen" oder (etwas elaborierter) "Vermittler einschalten" die einzigen Lösungen sind. Warum ist die Mechanik der Eskalation so krude?