Alternativlos

In letzter Zeit macht ein kleines Wort große Karriere. Jedenfalls ist das mein Eindruck. Das unscheinbare Attribut heißt alternativlos. Es begleitet insbesondere das schwarz-gelbe Regierungshandeln. Der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr – alternativlos. Vor allem seit dem Ausbruch der aktuellen Euro-Krise häufen sich Redeschlüsse wie: „Die Maßnahme ist alternativlos.“ Das milliardenschwere Rettungspaket für Griechenland – alternativlos. Und nun das Rettungspaket für den Euro als Währung überhaupt – alternativlos. Seit die neue Regierung im Amt ist, fällt diese Einschienigkeit ihrer politischen Entscheidungen immer wieder in Auge und Ohr.


Freunde systemischen Denkens muss das misstrauisch machen. Sie wissen: Es gibt immer Alternativen. Doch man muss sie finden, und man muss sie wollen. Das eine ist mühsam und das andere erfordert Mut.