Alles im Griff

Der Bundesinnenminister wird die gesamte Führungsspitze der Bundespolizei austauschen: den Chef und seine beiden Stellvertreter.


Das ist eine drastische Intervention, und ich habe keine Ahnung über den Hintergrund dieser Massnahme und ich kann deren Sinnhaftigkeit nicht beurteilen...


Eine Sprechering der Grünen hat den Minister jedenfalls gerügt: er habe das Amt "nicht im Griff".


Obwohl ich ja gewisse Sympathien mit den Grünen habe: Das ist eine ziemliche schwachsinnige Äußerung. Die impliziten Vorannahmen sind so was von blöde, dass es einem die Fußnägel aufkrempelt.


Man kann keine Organisation "im Griff" haben. Offenbar hat diese Sprecherin keine Ahnung davon, wie Organisationen funktionieren. Man kann intervenieren, seine Rolle und die damit verbundene formale Macht nutzen (was Herr Friedrich gerade versucht) usw. Aber, was man nicht kann, ist die Wirkung solcher Massnahmen vorherzusagen. Die Idee des "Im-Griff-Habens" ist mittelalterlich, schräg, dumm - um es ganz deutlich zu sagen. Das Problem ist, dass viele Leute denken, es ginge - leider auch sogenannte Führungskräfte und vor allem auch Politiker. Aber die scheitern dann ... (wie wahrscheinlich die genannte Sprecherin der Grünen).


Herr Friedrich, das ist das Komische an der Angelegenheit, versucht wahrscheinlich ja auch, seine Polizei- und Geheimdienste "in den Griff" zu bekommen, wenn er jetzt irgendwelche Spezln an deren Spitze setzt... Wird ihm nicht gelingen.