13 Bankers

Ein außerordentlich empfehlenswertes Buch ist "13 Bankers" von Simon Johnson (MIT) und James Kwak. Hier wird die Geschichte des US-Bankensystems von der Gründung bis heute dargestellt und analysiert.


Besonders gut nachgezeichnet ist, wie die Ideologie der "Effizienten Märkte" - eine Theorie, die weder logisch konsistent, noch empirisch überprüft ist - zur systematischen Deregulierung der Finanzmärkte und schließlich zu ihrem Fast-Kollaps geführt hat.


Ein schönes Beispiel, wie idiotisch manche Theorien sind und wie sie zum Leitparadigma der Wirtschaftswissenschaften geworden sind.


Letztlich wurde so die Politik von Markfundamentalisten in Geiselhaft genommen - und sie ist es heute noch.


Interessant für mich ist aus systemischer Perspektive, der ich mich seit Jahren mit Selbstorganisationsprozessen und iher Logik beschäftige, dass die Idee der Selbstorganisation hier zu einer von Partikularinteressen geleiteten Ideologie wurde und entsprechend genutzt wurde.


Das ging aber m.E. nur, weil diejenigen, die dies taten bzw. akzeptierten - wie Alan Greenspan, die derzeit führenden Wiwi-Akademiker, die Politiker - bar jeden systemischen Denkens waren. Denn Selbstorganisationsprozesse führen zwar immer zu irgendeinem Ergebnis, aber keineswegs zu dem vom Beobachter als am besten bewerteten...


Wer an die Rationalität von Märkten glaubt, hat nicht alle Tassen im Schrank! Was allerdings nicht als Argument gegen Märkte verstanden werden sollte, sondern nur für ihre Regulierung.